Winter neu gedacht: Einblicke in eine moderne Skischule 

Go back

Wenn der Winter Einzug hält, Weihnachten und Neujahr vor der Tür stehen, können es viele von uns nicht mehr erwarten: Endlich geht es wieder auf die Pisten, um bei prickelnd kalter Luft auf frischem Schnee dieses Gefühl von Freiheit zu spüren, das nur die Berge geben können.

Also beginnen wir, uns die Wettervorhersagen näher anzusehen, informieren uns, wann und wo es schneien wird, checken unsere Ausrüstung und planen unsere Skiausflüge. Alles easy, möchte man meinen.

Doch die Realität ist, wie so oft, weitaus vielschichtiger.
Für richtigen Pistenspaß braucht es viele Akteure: Es sind die Betreiber der Skigebiete, die Skiclubs und die Skischulen, die uns den Zugang zum Schnee erst ermöglichen.

In diesem Dezember, in dem es uns wie jedes Jahr wieder mit unseren Skiern oder Snowboards in die Berge zieht, wollen wir die Geschichte einer Skischule erzählen, die seit mehr als 15 Jahren besteht. Gegründet wurde sie unmittelbar nach den letzten Olympischen Winterspielen in Italien, den Spielen von Turin 2006, in Bardonecchia, dem Austragungsort der Snowboard-Wettbewerbe.

Scuola sci Liberi TuttiScuola sci Liberi Tutti

Freuen Sie sich auf ein Gespräch mit Cristina Quartara: Sie leitet die Skischule „Liberi Tutti“, ist selbst Skilehrerin und Level-3-Ausbilderin des italienischen Wintersportverbands (FISI).

Hallo Cristina. Kannst du uns kurz beschreiben, was es mit „Liberi Tutti“ auf sich hat?
Liberi Tutti ist eine Skischule und zugleich ein Skiclub. Uns geht es aber nicht nur darum, das Skifahren zu unterrichten und die Möglichkeit zu bieten, das Gelernte in die Praxis umzusetzen, denn in erster Linie sind wir eine Community von Menschen aller Altersgruppen, die den Wintersport und die Berge lieben.
Zuhause sind wir in Bardonecchia, wo wir sowohl am Campo Smith als auch auf den Pisten des Skigebiets Jafferau vertreten sind, das bis auf 2.700 Meter Höhe reicht.

Für normale Menschen, die Skisport und die Berge lieben, gibt es eine Zeit im Jahr, in der die „Lust aufs Skifahren“ aufkommt. Vorher ist das kein Thema, und wenn die Saison vorbei ist, denkt man an anderes, an die Wärme, den Sommer.
Wie läuft das bei einem Betrieb wie „Liberi Tutti“ in Bardonecchia, der jedes Jahr Tausende Gäste betreut? Hört ihr jemals auf zu planen, euch neue Dinge für potenzielle Kunden zu überlegen, euch mit neuen Trends auseinanderzusetzen?
Wie organisiert ihr euch, wie funktioniert eure Arbeit?

Ganz einfach: Wir machen immer weiter :-)
Wir sind eine eher ungewöhnliche Skischule, denn wir arbeiten eigentlich das ganze Jahr über und planen und bieten auch Aktivitäten für drei Monate im Sommer: Der Tourismus in Bardonecchia verlangt danach, vor allem die Nachfrage von Familien ist groß.
Außerdem sehen wir, dass das heute ein Trend in vielen Destinationen in den Alpen ist.

Wir betrachten es als unsere Aufgabe, die Menschen, beginnend mit den Jüngsten, für unsere Region und die Berge generell zu sensibilisieren. Wir bringen ihnen die Natur in hohen Lagen das ganze Jahr über näher. Damit geben wir der Arbeit des Skilehrers Kontinuität und lösen sie von der für diesen Job so typischen Saisonabhängigkeit.
Uns ist klar geworden, dass unsere Skilehrerinnen und Skilehrer eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Wissen über die Berge spielen. Es darf nicht sein, dass ihr Job davon abhängig ist, wie viel Schnee fällt und wie lange er liegen bleibt.

Für uns bedeutet das nur eins: Planung, Planung und nochmals Planung. Wenn die Wintersaison zu Ende ist, arbeiten wir die Angebote für die Sommersaison aus. Wir pausieren nur ein paar Wochen im Herbst und zwei, drei Wochen im Frühjahr.

Meines Erachtens sind die Zeiten vorbei, in denen Skischulen nur Skikurse anboten, die sich kaum voneinander unterschieden, sodass man als Kunde einfach irgendeinen Anbieter wählte.
Der Wintertourismus hat sich verändert, der Zugang ist heute ein völlig anderer.

Das hat auch mit veränderten Bedürfnissen zu tun: Dass eine Familie heute die ganze Saison lang regelmäßig Skifahren geht, ist kaum mehr der Fall, der „Konsum“ ist viel stärker fragmentiert.
Das Angebot hat sich stark verändert: Als Betrieb musst du immer wieder Neues bieten, die Anforderungen des Marktes wahrnehmen und möglichst viele Optionen parat haben.

Deshalb bietet Liberi Tutti nicht nur Pistenskifahren an, sondern auch Snowboarden, Telemark, Skitouren, Schneeschuhwandern und anderes mehr. Wir versuchen, Groß und Klein für verschiedene Arten, den Winter in den Bergen zu erleben, zu begeistern.

maestri della scuola di sci di bardonecchiamaestri della scuola di sci di bardonecchia

Die Figur des „Skilehrers“ ist sehr klischeebehaftet. Wer sind die Skilehrer*innen von heute bei Liberi Tutti und welche Beziehung haben sie zur Natur und zu den Bergen? Welche Voraussetzungen müssen sie mitbringen, um Teil eures Teams zu werden, und welche Einstellung haben sie zu ihrem Job? 

Wir von Liberi Tutti sorgen dafür, dass unsere Skilehrerinnen und Skilehrer sowohl im Sommer als auch im Winter ihren Beruf ausüben können.

Wer bei uns arbeitet, bringt die richtige Flexibilität mit, um auch außerhalb der winterlichen „Komfortzone“ tätig zu sein: Klar, unser natürliches Habitat ist der Schnee, aber wir achten stets darauf, ein Team von Menschen zu haben, die wissen, wie sie sich einbringen können.

Wir haben Mitarbeitende, die das ganze Jahr über hier in den Bergen leben und eine innige, tiefe Beziehung zur Region haben. Andere sind im Winter an den Wochenenden und in den Ferien bei uns und kommen dann wieder für die Sommersaison.

Unserem Verständnis nach sind die Berge das ganze Jahr über entdeckenswert: Deshalb hat auch unser Logo vier Farben, als Verweis auf die vier Jahreszeiten. Liberi Tutti heißt, neue Wege zu gehen, auch als Skischule die Dinge anders zu machen. Bardonecchia mit seinen Pisten und dem Bikepark ist als familienfreundliche Destination der ideale Ort, um unterschiedlichste Aktivitäten anzubieten, vom Skifahren und Snowboarden im Winter bis hin zum Downhill im Sommer.

Unsere Kernkompetenz ist natürlich der Schneesport: Wir haben 80 Skilehrer*innen, darunter Profis für Ski Alpin, Snowboard und entsprechende Kurse für Kinder, die bekanntermaßen keine Miniatur-Erwachsenen sind.

Auch deshalb hat Geselligkeit für uns großen Stellenwert: Wir veranstalten Fackelläufe für die Kinder, inklusive Rennen, bei denen wir immer 500 bis 600 Teilnehmende haben, und für unsere Clubmitglieder gibt es jedes Jahr ein „Sternedinner“, für das wir einen Sternekoch zu uns einladen.

CriCri

Die Koordinierung einer so großen und strukturierten Skischule wie der euren ist sicherlich sehr komplex und zeitaufwändig. Als Level-3-Ausbilderin hast du unzählige Stunden auf der Piste verbracht: Kann jemand wie du das Skifahren noch so genießen, wie du es dir vorstellst? Wie viel Zeit am Tag als Skischulleiterin stehst noch auf Skiern?

Leider viel zu wenig.

Zum einen wegen meiner Knie, die nach der jahrelangen Belastung Probleme machen, aber auch, weil es so viel zu tun gibt, damit unsere Mitarbeiter*innen acht Stunden am Tag Gäste zu betreuen haben und alles funktioniert. Wer sich für uns entscheidet, soll mit einem Lächeln, schönen Erinnerungen und dem Wunsch wiederzukommen nach Hause fahren.

una divisa One More in azione a Bardonecchiauna divisa One More in azione a Bardonecchia

Eine Frage noch, die irgendwo zwischen Büro und Piste angesiedelt ist: Nach welchen Kriterien wählst du die Materialien aus, die ihr in den wichtigsten Monaten eurer Arbeit so intensiv nutzt? Wie kann euch die Technologie, die bei der Ausrüstung, aber auch bei eurer „Arbeitskleidung“ (Overalls, Hosen, Jacken) eingesetzt wird, im Alltag helfen?

Viel, sehr viel sogar.
Ein Jahr, in dem eine Skischule ihre Uniformen ändert, ist erfahrungsgemäß ungemein arbeitsreich: Es braucht viel Zeit, allein schon für die Auswahl des Lieferanten, den du erst mal finden musst.

Auf Funktionalität und Ästhetik legen wir viel Wert, unsere Kleidung ist schließlich ein Erkennungsmerkmal.
Gleich danach kommt ein weiterer Aspekt, der für uns wichtig ist: die individuelle Gestaltung. Nicht alle Firmen bieten das an, viele haben nur Produkte von der Stange.

Wir richten unseren Fokus schon lange auf ökologische Aspekte und tun diesbezüglich innerhalb der Grenzen des Systems, in das wir eingebunden sind, unser Möglichstes.
Wie schon erwähnt, arbeiten wir viel mit Kindern: Wir setzen uns daher sehr dafür ein, die Umweltaspekte unserer Tätigkeit zu berücksichtigen und das zu schützen, was wir ihnen eines Tages hinterlassen werden.

Mit OneMore hatten wir von Anfang an ein sehr gutes Einvernehmen.
Warum wir uns für euch entschieden haben? Ausschlaggebend waren das Design und die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten, die gute Qualität, die handwerkliche Fertigung, die enge Zusammenarbeit und euer Know-how, das unseren Anforderungen Rechnung trägt. Das alles brachte uns zu OneMore.
Auch der ökologische Aspekt spielte eine Rolle: Unsere OneMore-Dressen sind aus ECONYL®, einem nachhaltig hergestellten Nylon, das aus recycelten Kunststoffabfällen gewonnen wird. Als Skilehrer*innen brauchen wir strapazierfähige und angenehm zu tragende Kleidung. Dieses Material bietet beides: Es ist sehr warm und gleichzeitig leicht – zwei Eigenschaften, die normalerweise schwer vereinbar sind, denn oft sind Hosen und Jacken entweder zu robust oder zu stretchig.
Nach acht Stunden auf der Piste schätzt man Outfits, wie wir sie heute tragen, seit wir uns für OneMore entschieden haben: Die Jacken „zwicken“ nicht, und in den Hosen friert man nicht.

Auch unsere rund 300 jungen Skiclubmitglieder, die auf Leistungs- und Hobbysportniveau trainieren, um sich technisch weiterzuentwickeln, sind mit Teamwear von OneMore ausgestattet, die sie sehr schätzen und natürlich auch bei Auswärtsrennen in ganz Europa tragen.

snowboard a bardonecchiasnowboard a bardonecchia

Vielen Dank, Cristina,
für dieses informative Gespräch darüber, wie facettenreich der Skischulbetrieb heutzutage ist. Eine letzte Frage zum bevorstehenden Weihnachtsfest: Welche Weihnachten und welchen Start ins Jahr 2024 wünschst du dir für Liberi Tutti?

Ich habe bzw. wir haben hohe Erwartungen: Das Interesse ist groß, die Leute haben richtig Lust aufs Skifahren, nach etlichen Saisons, die wegen Corona und dürftiger Schneelage ziemlich durchwachsen waren oder ganz ausfielen.
Dadurch, dass es dieses Jahr hier bei uns schon im Oktober geschneit hat, ist die Ausgangssituation vielversprechend und die Stimmung gut.

Auch die Anmeldungen bezeugen, dass die Lust groß ist – die Lust darauf, Zeit mit der Familie zu verbringen, weit weg vom hektischen Alltag in der Stadt. Und wir hier, mit unseren Bergen, bieten dafür den richtigen Rahmen.