Für normale Menschen, die Skisport und die Berge lieben, gibt es eine Zeit im Jahr, in der die „Lust aufs Skifahren“ aufkommt. Vorher ist das kein Thema, und wenn die Saison vorbei ist, denkt man an anderes, an die Wärme, den Sommer.
Wie läuft das bei einem Betrieb wie „Liberi Tutti“ in Bardonecchia, der jedes Jahr Tausende Gäste betreut? Hört ihr jemals auf zu planen, euch neue Dinge für potenzielle Kunden zu überlegen, euch mit neuen Trends auseinanderzusetzen?
Wie organisiert ihr euch, wie funktioniert eure Arbeit?
Ganz einfach: Wir machen immer weiter :-)
Wir sind eine eher ungewöhnliche Skischule, denn wir arbeiten eigentlich das ganze Jahr über und planen und bieten auch Aktivitäten für drei Monate im Sommer: Der Tourismus in Bardonecchia verlangt danach, vor allem die Nachfrage von Familien ist groß.
Außerdem sehen wir, dass das heute ein Trend in vielen Destinationen in den Alpen ist.
Wir betrachten es als unsere Aufgabe, die Menschen, beginnend mit den Jüngsten, für unsere Region und die Berge generell zu sensibilisieren. Wir bringen ihnen die Natur in hohen Lagen das ganze Jahr über näher. Damit geben wir der Arbeit des Skilehrers Kontinuität und lösen sie von der für diesen Job so typischen Saisonabhängigkeit.
Uns ist klar geworden, dass unsere Skilehrerinnen und Skilehrer eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Wissen über die Berge spielen. Es darf nicht sein, dass ihr Job davon abhängig ist, wie viel Schnee fällt und wie lange er liegen bleibt.
Für uns bedeutet das nur eins: Planung, Planung und nochmals Planung. Wenn die Wintersaison zu Ende ist, arbeiten wir die Angebote für die Sommersaison aus. Wir pausieren nur ein paar Wochen im Herbst und zwei, drei Wochen im Frühjahr.
Meines Erachtens sind die Zeiten vorbei, in denen Skischulen nur Skikurse anboten, die sich kaum voneinander unterschieden, sodass man als Kunde einfach irgendeinen Anbieter wählte.
Der Wintertourismus hat sich verändert, der Zugang ist heute ein völlig anderer.
Das hat auch mit veränderten Bedürfnissen zu tun: Dass eine Familie heute die ganze Saison lang regelmäßig Skifahren geht, ist kaum mehr der Fall, der „Konsum“ ist viel stärker fragmentiert.
Das Angebot hat sich stark verändert: Als Betrieb musst du immer wieder Neues bieten, die Anforderungen des Marktes wahrnehmen und möglichst viele Optionen parat haben.
Deshalb bietet Liberi Tutti nicht nur Pistenskifahren an, sondern auch Snowboarden, Telemark, Skitouren, Schneeschuhwandern und anderes mehr. Wir versuchen, Groß und Klein für verschiedene Arten, den Winter in den Bergen zu erleben, zu begeistern.